Selektion - ausgewählte Werke von Heide und Makis Warlamis

Impressionen

bis 14. Jänner 2024

Die Ausstellung SELEKTION zeigt ausgewählte Werke der Künstler und Museumsgründer Heide und Makis Warlamis und die

Sonderschau „TOUCH ME – Berührbilder von Makis Warlamis, Zyklus Kunststücke 1994“
Der Universalkünstler (1942-2016) befasste sich bereits früh in seinen Werken und Projekten mit dem Thema der barrierefreien Kunstvermittlung.

Die reliefhaft gearbeiteten Bilder von Makis Warlamis sind tatsächlich zu berühren. Der Tastsinn ist genauso wichtig wie der Sehsinn. Für viele Menschen und in manchen Situationen ist er sogar noch wichtiger, denn die Haut ist ein soziales Organ und die Hand ein Ausdrucksmittel der Empathie. Auf jeden Fall ist es gut, den Sehsinn ein wenig zu entlasten und zu ergänzen.

Diese Ausstellung steht – wie die Art Vital Ausstellung im Obergeschoß – ganz im Zeichen eines barrierefreien Kunsterlebnisses.

Warlamis‘ Bildkompositionen könnte man als Landschaftsansichten des Garten Eden sehen. Wie einen Mikrokosmos aus elementaren Formen, die wie Silben einer unentzifferten Schrift wirken, lange Zeit verschüttet im Untergrund unserer Erinnerungen. Warlamis sucht unaufhörlich in den Zwischenräumen, abseits herrschender Bildvorstellungen und präsentiert diese Mitbringsel, die ein katalytisches Erwachen der Sinne bewirken. Farben und Formen bilden ein Kraftnetz. Und bevordu dies erkennen kannst, wirst du eingefangen von seiner Wirkung. Die Gefühle und der Tastsinn entmachten den Blick und verführen ihn in die versteckten Räume des Traumes.

Jedoch nichts Mystisches, Unzugängliches ist an ihnen. Die Formen erscheinen gleichzeitig intensiv und zurückhaltend. In den Kompositionen seiner Bildflächen bildet das Licht ein Gefühlselement, das sowohl das Auge als auch die Finger reizt. Der Farbsinn wird durch den Tastsinn ergänzt, während die Hand über die reliefierte Oberfläche gleitet. Unzählige kleine und kleinste Erhebungen werfen kaum sichtbare Schatten, die das Bild unabhängig vom Motiv aufladen und verändern. Ein Aufbrechen der Oberfläche in Millionen zierlicher Fühler, die den Kontakt mit dem Raum, den Betrachtern suchen und das Bild zu einem haptischen Erlebnis machen.

Euridike Trichon-Milsani, Centre Pompidou